Armenische Sakralmusik // Johann Sebastian Bach
In ihrem Programm „Amen Hayr Surb“ verbindet die armenische Violinistin Lilit Tonoyan eigene Arrangements armenischer Sakralgesänge mit ausgewählten Werken Johann Sebastian Bachs. Gemeinsam mit dem ebenfalls aus Armenien stammenden Cellisten Davit Melkonyan gelingt ihr damit eine einzigartige Symbiose zweier Welten. Musikalische Meditationen, voll Spiritualität und Inspiration! Pressestimme: “Getragen, fragil, aber auch feierlich erhaben und manchmal auch leidenschaftlich drängend wirkt dieses Spiel.” – Klassik-Heute Empfehlung!
Lilit Tonoyan & Davit Melkonyan
Amen Hayr Surb
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Beschreibung
Mit der in Jerewan/Armenien geborenen und aufgewachsenen Violinistin Lilit Tonoyan verbinden sich zwei Musikkulturen auf besondere Weise: Geprägt durch die vielseitige traditionelle Musik ihrer Heimat beschäftigt sich die Künstlerin seit ihrem Studium des abendländischen Musikkanons in Deutschland intensiv mit armenischer Vokal- und Instrumentalmusik. Da es bisher keine instrumentalen Fassungen der Sakralmusik Armeniens gibt, hat sich Lilit Tonoyan der Aufgabe gewidmet, ausgewählte Sakralgesänge des Hochmittelalters für Violine solo (und im Duo mit Cello) zu arrangieren. Die Gegenüberstellung der „zwei Welten“ – armenische Sakralmusik des Mittelalters und Instrumentalmusik Johann Sebastian Bachs – bildet das programmatische Gerüst dieser einzigartigen CD. Seit Anfang 2017 wirkt der ebenfalls aus Armenien stammende Cellist Davit Melkonyan im Projekt mit.
Lilit Tonoyan beschreibt ihre Herangehensweise an das Projekt:
„Bachs Kompositionen waren ein intuitiver Ausgangspunkt bei der kreativen Auseinandersetzung mit den uralten Liedern der armenischen Kultur und wirken zudem als programmatischer Kontrapunkt. Die Spiritualität, die in beiden Welten tief verwurzelt ist, war dabei für mich die unerschöpfliche Quelle der Inspiration.”
Aus dem Booklettext von Vladimir Ivanoff:
Die armenische Musik hat eine fruchtbare und alte Tradition. Nach den Vertreibungen und dem Genozid im ersten Weltkrieg und sieben Jahrzehnten Sowjetherrschaft, in denen der Zugang zu den kulturellen Schätzen kaum möglich war, entdecken Künstler und Publikum in Armenien, aber auch die zahlreichen in der weltweiten Diaspora lebenden Musiker und Musikliebhaber in den letzten Jahrzehnten ihre musikalische Tradition ganz neu. Ein weltweites Publikum ist fasziniert von den Klängen der armenischen Volks- und Kirchenmusik, und auch Musiker aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen, die keine armenischen Wurzeln haben, lassen sich von dem farbenprächtigen Schatz an Melodien, intensiven Emotionen und tiefer Spiritualität inspirieren. […]
Ganz in dieser kreativ-spirituellen Tradition ruhend, arrangierte die junge in Deutschland lebende Geigerin Lilit Tonoyan ursprünglich vokale Kirchenmusik im instrumentalen Idiom: für Violine und Violoncello. Das ist gewagt, denn sie transferiert die alten geistlichen Lieder aus ihrem ursprünglichen Ritus und dem kirchlichen Raum in den Konzertsaal und auf die CD. Sie löst die Melodien von ihrem traditionellen geistlichen Zusammenhang und den von ihnen getragenen Texten ab und verlässt sich ganz auf die eindringliche Kraft dieser über Jahrhunderte geschliffenen geistlichen Juwelen. Dieses Vertrauen und dieser kreative Prozess sind ganz „unmodern“ und damit auch ein wenig mit der Kompositionsarbeit von Hildegard von Bingen vergleichbar: Hildegard gab ihrer Sammlung von einstimmigen Chorälen den Titel Symphonia Harmoniae Caelestium Revelationum. Für sie ist die menschliche Seele „symphonisch“, denn über das Gehör erreichen Melodie und Worte die Seele und werden dort zu einem höherwertigen Ganzen vereint. Hildegard versteht sich damit weniger als Komponistin, sondern mehr als Hörende der Harmoniae Caelestium Revelationum, der Harmonie himmlischer Offenbarungen.
Lilit Tonoyan lauscht als Interpretin ihrer eigenen Fassungen armenischer Kirchengesänge, wie Hildegard es für sich beschrieb, der „Stimme des lebendigen Lichts“. Die geistlichen Texte ruhen dabei in ihrem Bewusstsein und werden im Spiel wieder mit ihren Muttermelodien vereint: Musikalische Meditationen.
Tonoyan stellt der armenischen Musiktradition instrumentale Kompositionen von Johann Sebastian Bach gegenüber. Bachs „weltliche“ Instrumentalmusik ist so geistlich wie seine vokale geistliche Musik weltlich. Seine Werke erfolgreich zu interpretieren gelingt nur in einer achtsam meditativen Haltung. Und genau deshalb ergänzen sie auf der vorliegenden CD die armenischen Melodien auf ganz natürliche Weise. […]
Trackliste
Sirt im sasani (part 1); Sharakan aus dem 13. Jh. | |
Ter voghormea; Sharakan aus dem frühen Mittelalalter (Version von Komitas Vardapet) | |
Vor nshanav amenahaght; Sharakan aus dem 7. Jh. | |
Invention Nr. 11 g-moll BWV 782 | |
Zorutyun surb Khachi; Sharakan aus dem 7. Jh. | |
Nayeac sirov; Sharakan aus dem 12. Jh. | |
Ov zarmanali; Sharakan aus dem 12. Jh. | |
Sarabande (Partita d-moll BWV 1004) | |
Invention Nr. 4 d-moll BWV 775 | |
Miayn Surb; Sharakan aus dem frühen Mittelalalter (Version von Makar Yekmalyan) | |
|
Havun Havun (1); Tagh von Grigor Narekatsi (951-1003) |
Amen Hayr Surb; Sharakan aus dem frühen Mittelalalter (Version von Makar Yekmalyan) | |
Invention Nr. 13 a-moll BWV 784 | |
Largo (Sonata Nr. 3 für Violine solo C-Dur BWV 1005) | |
Hamenayni (1); Komitas (1869-1935) | |
Havun Havun (2); Tagh von Grigor Narekatsi (951-1003) | |
Hamenayni (2); Komitas (1869-1935) | |
Sirt im Sasani (part 1&2); Sharakan aus dem 13. Jh. | |
Invention Nr. 14 B-Dur BWV 785 | |
Avetis tsnndyan; Komitas (1869-1935) | |
Aysor dzaynn Hayrakan; Sharakan aus dem 13. Jh. | |
Preludio / Aysor dzaynn Hayrakan (aus der Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006 / Sharakan) | |
Orhnutyun eric mankanc; Sharakan aus dem armenischen Horologion (Stundenbuch) |
Pressestimmen
Einmalige Symbiose
„[…] Mit großer Sensibilität übertragen Tonoyan und Melkonyan die ursprünglich an Texte gebundenen Inhalte in eine unmittelbar verständliche Instrumentalsprache. […] Es ist ein interessanter Zugang, der eine völlig neue Perspektive auf die musikalische Sprache Bachs und einiger seiner am meisten gespielten Werke eröffnet. Diese auf ihre Art einmalige Symbiose zweier Welten gelingt hervorragend – musikalische Meditationen voller Spiritualität und Inspiration!“
Mihran Dabag (20.02.20, Nor Haratch, Frankreich)
Klassik-Heute Empfehlung!
„[…] Lilit Tonoyans Violinspiel verströmt in jedem Moment viel Aussagekraft. Ihr wanderlbarer Geigenton berührt tief und strahlt selbstbewusst in die Weite des Raumes hinein. Sie weiß, wenn nötig und mit hohem intuitiven Gespür die Prägungen des „klassischen Abendlandes“ hinter sich zu lassen – vor allem, wenn sie die imaginären Gesänge der armenischen Melodien vibratoarm und mit direkter Geste aus sich selber heraus sprechen lässt. Sehr einfühlsam übertragen Lilit Tonoyan und David Melkonyan die ursprünglich textgebundenen Inhalte in eine instrumentale und dadurch unmittelbar verständliche Spiritualität. Getragen, fragil, aber auch feierlich erhaben und manchmal auch leidenschaftlich drängend wirkt dieses Spiel. […]“
Stefan Pieper (25.07.2018, Klassik-Heute.de)
Eine Begegnung zweier Welten
„[…] Lilit Tonoyan und Davit Melkonyan präsentieren meditative Betrachtungen bedeutender armenischer Kirchenlieder. Obwohl diese sich stilistisch ähnlich sind, gelingt es der Violinistin in ihrem Spiel, jedem Lied einen individuellen Ausdruck zu geben. Ihr raumgreifender Klang und die differenzierten Spieltechniken gestalten die Melodien unerwartet abwechslungsreich. Beide Musiker sind mit Herz und Seele dabei und das hört man. So beschafft man sich diese CD auch weniger wegen innovativer Bach-Interpretationen, als vielmehr aus Neugier auf diese unkonventionelle Mischung. Zum Dank erhält man die Chance, Bachs Musik in einem ungewohnten Umfeld zu erleben und entdeckt vielleicht sogar neue Facetten. […]“
Maxi Einenkel (26.07.2018, Klassik.com)
Emotionale Einspielung
„[…] Das Ergebnis ist eine sehr emotionale Einspielung: Die uralten melancholischen Melodien Armeniens, die traurig und trostreich zugleich sind, harmonieren vollkommen mit der weltlichen Musik Bachs, die immer auch zutiefst geistlich ist. Da es keine Bearbeitungen der Scharakans und Hymnen Armeniens für Solovioline gibt, hat sie die meisten Gesänge auf sehr anspruchsvollem Niveau selbst arrangiert. Bei einigen sakralen Gesängen und den Inventionen Bachs begleitet sie ebenso makellos der ebenfalls in Eriwan geborene Violoncellist David Melkonyan (32). Die vor einem Jahr in der Neusser Christuskirche eingespielte CD (Tonmeister Jens F. Meier) ist von ausgezeichneter Qualität und lädt auch deshalb zu hingebungsvoller Meditation ein. Das umfangreiche Booklet kann mit einer Einführung des bulgarisch-deutschen Musikwissenschaftlers Vladimir Ivanoff in „musikalische Meditationen“ zu einer lebhaften Erhaltung einer uralten Kultur hervorragend beitragen. […]“
Hansgeorg Marzinkowski (18.07.2018, NGZ online)
Musikalische Meditationen
„[…] Auch wenn man kein großer Kenner solcher Musik ist, hört man, dass Lilit Tonoyan es geschafft hat, eine erfolgreiche Symbiose zweier Kulturen zu schaffen – musikalische Meditationen und Reflexionen voller Spiritualität und Inspiration. […] Insgesamt eine nicht ganz gewöhnliche, aber sehr interessante Arbeit.“
Armen Manukyan (Golosarmenii.am) [Übersetzung aus dem Russischen]
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