Regina Reiter & Danlin Felix Sheng

BITTERSWEET

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In ihrem Programm „Bittersweet“ favorisieren die Saxophonistin Regina Reiter und ihr Klavierpartner Danlin Felix Sheng Werke von Komponisten, die während der NS-Diktatur als verfemt galten. Der düstere Schatten der Geschichte lastet auf diesen Werken, so lyrisch und schön sie auch klingen mögen. Es ist ein Cocktail aus Bitterkeit und Süße, der gleichermaßen Herz und Ohr berührt.

Release: 04/2024, CD-Audio, ProfilePac, 24-stg. Booklet (de, en)
Artikelnummer: KAL 6367-2 Kategorie: Schlagwörter: ,

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Beschreibung

BITTERSWEET

Musik im Schatten des Dritten Reiches

Regina Reiter – Saxophon
Danlin Felix Sheng – Klavier

In ihrem Programm „Bittersweet“ favorisieren die Saxophonistin Regina Reiter und ihr Klavierpartner Danlin Felix Sheng Werke von Komponisten, die während der NS-Diktatur als verfemt galten. Der düstere Schatten der Geschichte lastet auf diesen Werken, so lyrisch und schön sie auch klingen mögen. Es ist ein Cocktail aus Bitterkeit und Süße, der gleichermaßen Herz und Ohr berührt.

Wie eine schwelende Wunde wirkt das Kapitel der NS-Zeit innerhalb der deutschen Musikhistorie bis heute nach. Während große Meister wie Beethoven und vor allem Wagner als nationale Monumente herausgestellt wurden, gab es – gleichsam als andere Seite der Medaille – jene Komponisten, die verfemt wurden, ja sogar als „entartet“ galten. Dazu zählte zum einen die Avantgarde, etwa die der Schönberg-Schule, zum anderen die als undeutsch verunglimpfte Welt des Jazz: Jene neuartige Musikkultur des „schwarzen Amerika“, die damals ihren Siegeszug bereits seit einigen Jahrzehnten auch in Europa angetreten hatte. Und kein Instrument symbolisierte den Jazz bereits damals so wie das Saxophon. Nicht von ungefähr tauchte es auch auf jenem rassistisch-antisemitischen Plakat auf, mit dem die Nationalsozialisten 1938 ihre berüchtigte Ausstellung „Entartete Musik“ annoncierten. Es zeigte eine Karikatur des schwarzen Jazzmusikers Jonny aus Ernst Kreneks beliebter Oper „Jonny spielt auf“ von 1927. Wie man sieht, hatte das von Adolphe Sax 1840 erfundene Instrument bereits zu dieser Zeit einen zweiten Siegeszug angetreten und die Konzertsäle, ja sogar die Opernhäuser erobert. Kein Zweifel: Auch viele Komponisten, die sich als seriöse Klassik-Vertreter sahen, zeigten sich von dem neuartigen Saxophonklang fasziniert. Allerdings waren es dann doch die für Jazz aufgeschlossenen Komponisten, welche das Saxophon aus den Tanzsälen heraus und auf die Kammermusik-Podien holten – allen voran Paul Hindemith und Erwin Schulhoff; ihre Sonaten sind heute Standard-Werke des klassischen Saxophon-Repertoires.

CD-Programm

  Erwin Schulhoff: Hot-Sonate für Altsaxophon und Klavier
I. Viertel = 66
II. Halbe = 112
III. Viertel = 80
IV. Halbe = 132
  Paul Hindemith: Sonate für Viola und Klavier op. 11 Nr. 4
I. Fantasie
II. Thema mit Variationen
III. Finale (mit Variationen)
  Paul Hindemith: Sonate für Altsaxophon und Klavier
I. Ruhig bewegt
II. Lebhaft
III. Sehr langsam
IV. Lebhaft (Das Posthorn)
  Paul Ben-Haim: Three Songs Without Words
I. Arioso
II. Ballad
III. Sephardic Melody
  Darius Milhaud: Scaramouche op. 165c
I. Vif
II. Modéré
III. Brazileira

Online-Publikation des Booklets

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Pressestimmen

Gutes Debüt mit ansprechender Repertoireauswahl
“Beide Werke erfahren durch das Duo Reiter / Sheng sehr solide, kultivierte Wiedergaben; Reiter liegen tendenziell besonders die zarten Momente, exemplarisch zu beobachten beim vorsichtig tastenden Beginn der Althornsonate, verbunden mit einem eher gedämpften, zurückgenommenen Ton, auch dann, wenn in der Partitur (im 3. Satz von op. 11 Nr. 4) von „bizarrer Plumpheit“ die Rede ist. Im „Posthorn“-Finale der Althornsonate suchen Reiter und Sheng dementsprechend eher die Ruhe, von der Hindemiths eigenes Gedicht zum Geleit dieses Satzes spricht, weniger die eilig-tumultöse Umgebung. […] Schön gelingen die Drei Lieder ohne Worte op. 45 (1952) des 1933 nach Tel-Aviv emigrierten Paul Ben-Haim (1897–1984), eine vom Komponisten vorgenommene Adaption von (textlosen) Klavierliedern; hier gefällt die Lyrik und der leicht gedeckte Klang dieser Bilder des Orients heraufbeschwörenden Miniaturen.”
[Holger Sambale, 15.05.2024, Klassik-Heute.de]

Gutes Stilgefühl
“Regina Reiter und Danlin Felix Sheng zeigen überall ein gutes Stilgefühl in Verbindung mit einer hohen Musikalität. Die Tonaufnahme ist präsent, mit einer hervorragend guten Balance zwischen den Instrumenten.”
[Norbert Tischer, 09.04.24, Pizzicato]

Angenehm durchhörbares Album
“Der Albumtitel “Bittersweet” betont eher den Unterhaltungswert der zwischen 1919 und 1952 entstandenen Duo-Stücke. Doch die Biographien der vier Komponisten sprechen überwiegend eine bittere und wenig süße Sprache. […] Nicht nur die einst verfemte Musik verdient es, (wieder-)entdeckt zu werden. Aus welch “bittersüßen” Quellen das Duo seine Inspirationen schöpfte, lässt das angenehm durchhörbare Album beinahe vergessen.”
[Wolfgang Dulisch, 04.04.24, Jazz-fun.de]

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