Morgenstern Trio

Schumann Klaviertrio Nr. 1 d-Moll (Vinyl-LP)

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Das Morgenstern Trio auf LP! Beethovens Motto „Durch Nacht zum Licht“ wird hier auf das Eindrücklichste umgesetzt: Vom aufwühlenden d-Moll des Eröffnungssatzes bis zum triumphierend-strahlenden D-Dur im Finale erstreckt sich der musikalische Bogen. Eine beeindruckende Interpretation dieses berühmten Werkes mit kammermusikalischer Leidenschaft und technischer Perfektion.

Release: 02/2016, 12" Vinyl-LP (180g)
Artikelnummer: KAL 6331-1 Kategorie: Schlagwort:

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Beschreibung

12″ LP (Vinyl 180g, 33UpM)

Robert Schumann
Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63

MORGENSTERN TRIO
Catherine Klipfel – Klavier
Stefan Hempel – Violine
Emanuel Wehse – Cello

Im Januar 2016 veröffentlichte KALEIDOS Musikeditionen die CD „SCHUBERT – SCHUMANN“ mit dem mehrfach preisgekrönten MORGENSTERN TRIO; nun folgt der dazugehörige Vinyl-Tonträger (180g). Zu hören ist das Klaviertrio Nr. 1 op. 63 von Robert Schumann, das die Künstler auf ihrer allerersten LP präsentieren.

Schumanns Klaviertrio Nr. 1 zählt bis heute zu den bedeutendsten und populärsten Werken Schumanns. Beethovens Motto „Durch Nacht zum Licht“ wird hier auf das Eindrücklichste umgesetzt: Vom aufwühlenden d-Moll des Eröffnungssatzes bis zum triumphierend-strahlenden D-Dur im Finale erstreckt sich der musikalische Bogen. Unter den Kammermusikwerken für Klavier und Streicher haben die Kompositionen für Klaviertrio den größten Anteil im Schaffen von Robert Schumann. In seiner Schumann-Monographie charakterisiert sie der Musikwissenschaftler Günther Spies wie folgt: „Schumanns drei große Klaviertrios gehören trotz teilweise konventioneller formaler Grundrisse zu seinen kühnsten kompositorischen Äußerungen. Gemessen an vorangegangenen Werken (…) erreichen sie in ihrer polyphonen Faktur, ihrem weitgehenden Verzicht auf melodische Kantabilität zugunsten kurzgliedrig-formelhafter thematischer Elemente und ihrem dichten motivisch-thematischen Beziehungsgeflecht ein erhebliches Maß an Abstraktion und Verinnerlichung.“

Trackliste

  Robert Schumann Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63
I. Mit Energie und Leidenschaft
II. Lebhaft, doch nicht zu rasch
III. Langsam, mit inniger Empfindung
IV. Mit Feuer

Robert Schumann

Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63

Unter den Kammermusikwerken für Klavier und Streicher haben die Kompositionen für Klaviertrio den größten Anteil im Schaffen von Robert Schumann. In seiner Schumann-Monographie charakterisiert sie der Musikwissenschaftler Günther Spies wie folgt: „Schumanns drei große Klaviertrios gehören trotz teilweise konventioneller formaler Grundrisse zu seinen kühnsten kompositorischen Äußerungen. Gemessen an vorangegangenen Werken (…) erreichen sie in ihrer polyphonen Faktur, ihrem weitgehenden Verzicht auf melodische Kantabilität zugunsten kurzgliedrig-formelhafter thematischer Elemente und ihrem dichten motivisch-thematischen Beziehungsgeflecht ein erhebliches Maß an Abstraktion und Verinnerlichung.“

Am 13. September 1847 überraschte Robert Schumann seine Frau Clara zu ihrem 28. Geburtstag mit seinem Klaviertrio in d-Moll op. 63, welches er in den Monaten zuvor konzipiert und fertig gestellt hatte. Clara spielte es noch am selben Abend und äußerte sich begeistert: „Es klingt wie von einem, von dem noch viel zu erwarten steht, so jugendfrisch und kräftig, dabei doch in der Ausführung so meisterhaft (…). Der erste Satz ist für mich einer der schönsten, die ich kenne.“

Überschrieben ist dieser Eröffnungssatz mit der Spielanweisung Mit Energie und Leidenschaft, und die Musik wird diesem Motto – mal lyrisch-verhalten, gar klagend, mal spannungsreich gedrängt – mehr als gerecht. Formal orientiert er sich am Sonatensatz-Modell, allerdings mit einer ungewöhnlich umfangreichen Durchführung. Wesentlich konziser gibt sich der dreiteilige III. Satz Langsam, mit inniger Empfindung – „ein klangvoll-stimmreicher Gesang, der zumal in den beiden Streicherparts einer musikalischen Prosa nahekommt“ (Mathias Hansen).

Wie die anderen Sätze, hält auch der Finalsatz, was seine Überschrift verspricht: Mit Feuer stürzen sich die drei Instrumente ins musikalische Geschehen, und fast ohne Ruhepause folgen sie dem rondoartig angelegten Hauptthema, verflechten sich aufs Engste kurz vor der Reprise und werfen sich mit Bravour in die zupackende Schluss-Coda.

Uraufgeführt wurde das Werk am 1. Dezember 1847 in Dresden – zu dieser Zeit war bereits auch schon das zweite Klaviertrio in F-Dur op. 80 vollendet.

(Martin Klapheck)

„Wir weinen, ohne zu wissen warum…“

Das Morgenstern Trio im Gespräch mit Jens F. Meier

JFM: Auf Ihrer letzten CD-Veröffentlichung durfte der Hörer Bekanntschaft mit französischen Werken machen, eines davon noch dazu ein selten gespieltes – das Klaviertrio von Germaine Tailleferre. Auf ihrer neuen CD widmen Sie sich nun wieder ganz der bekannteren Klaviertrio-Literatur, und dazu noch von zwei großen Namen der deutschen Musikgeschichte. Wie kam es zu dieser Programmauswahl?

MT: Im Grunde ist es ja genauso reizvoll, bekannte Werke in neuem Licht zu sehen und damit ebenfalls einen persönlichen und zeitgemäßen Beitrag zu leisten – nicht nur bei den unbekannteren Komponisten. Es sind zwei Komponisten, die ihre ganz eigene Kammermusikwelt entwickelt haben, die uns sehr gefangen genommen hat.
Wir verspürten daher das Bedürfnis, zu diesen beiden Komponisten unseren Beitrag zu leisten; dabei spielte es keine Rolle für uns, wie oft und von wem die Werke bereits eingespielt wurden. Interessant ist natürlich, dass diese Komponistenkombination bei den Lied-CDs sehr häufig auftaucht…

JFM: Viele Musikhörer verbinden mit den Namen Schubert und Schumann ganz unterschiedliche Ideen- und Klangwelten. Wo liegt für Sie der Reiz dieser Verbindung von zwei ganz verschiedenen Werken auf einer CD – ist es eher eine Gegenüberstellung oder die Suche nach Verwandtschaft?

MT: Das kommt auf den Blickwinkel an: Schubert befindet sich ja quasi an der Schwelle zur Romantik, wo die Musik mehr zur Beschreibung eines Seelenzustandes wird und Schumann ist davon ein Höhepunkt – ein bekenntnishafteres Stück als der dritte Satz des d-Moll-Trios ist uns kaum bekannt. Diese Eckpunkte auszuloten fanden wir sehr spannend. Gleichzeitig trennen die Werke gerade einmal 20 Jahre; so gesehen ist dann der stilistische Unterschied wieder enorm… und wir hoffen, dass wir dies mit der Einspielung auch zeigen können.
Gemeinsamkeiten lassen sich viele finden: Beide sind die bedeutendsten Liedkomponisten, beide haben ihre gesamten Klaviertrios in einem engen Zeitraum geschrieben (Schubert 1827, Schumann 1847–1851) und nicht zuletzt schafft natürlich die Tatsache Verbindung, dass Schumann der Initiator der Uraufführung der großen C-Dur-Sinfonie von Franz Schubert war, eine Folge seiner großen Bewunderung für Schuberts Musik.

JFM: Von beiden Komponisten sind die vorliegenden Werke nun nicht die einzigen Vertreter dieser Gattung. Gibt es einen Grund, warum Sie gerade diese beiden Werke ausgewählt haben?

MT: Wir haben uns eben einfach diesen Werken als erstes genähert. Wir kennen natürlich alle anderen Werke auch und haben sie inzwischen alle gespielt, aber für eine CD-Produktion möchte man natürlich nur die Werke auswählen, die einem derzeit am nächsten stehen.

JFM: Spätestens mit dem letzten Satz in Schuberts Es-Dur Klaviertrio versteht der Hörer das geflügelte Wort von den „himmlischen Längen“, das einst Robert Schumann auf die Sinfonien Schuberts bezog. Sie haben sich in dieser Einspielung für die ursprüngliche Fassung ohne die Kürzungen entschieden (einzig die Wiederholung der Exposition wird nicht gespielt), wodurch der 4. Satz seine monumentale Länge behält…

MT: Der letzte Satz ist eine enorme Zusammenfassung des Gehalts der vorangegangenen Sätze und mischt alle Themen, so dass man nur staunt wie diese miteinander harmonieren. Die Kürzung des letzten Satzes würde genau dieses „Auf die Spitze treiben“ nivellieren und damit einen offensichtlich geplanten Grundgedanken des Werkes ignorieren. Da gab es für uns eigentlich keine Wahl… außerdem wirkt der Satz so noch farbiger und damit erstaunlicherweise wieder kürzer!

JFM: Verraten Sie uns Ihren persönlichen Bezug zur Musik von Schumann und Schubert! Wie gehen Sie als Klaviertrio an die Interpretation von solch bedeutenden Werken der Kammermusikliteratur heran?

MT: Für unseren Geiger, der in Leipzig geboren ist und durch seine Mutter als Kind quasi in Schumanns Klavierliteratur gebadet hat, ist der persönliche Bezug schon fast eine Abhängigkeit, die sich auf uns alle übertragen hat. Dennoch haben wir einige Zeit verwendet, uns das Stück zu erobern – was sicherlich typisch ist für die Einstudierung von Schumanns Werken.
Schuberts Es-Dur-Trio entfaltet hingegen wie kaum ein anderes Klaviertrio-Werk einen Sog, dem sich niemand entziehen kann, unabhängig davon, welche Hörerfahrungen er oder sie mitbringt… da spricht uns Adorno aus der Seele, wenn er schreibt: „… wir weinen, ohne zu wissen warum…“ Gleichzeitig birgt es für eine CD-Aufnahme die Schwierigkeit, diese emotionale Ladung im gemütlichen Wohnzimmersessel des Hörers „hochgehen“ zu lassen.

JFM: Jüngst wurde das Morgenstern Trio mit dem Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Und das ist nicht der erste Preis für das Ensemble… Wie wichtig sind diese Preise für Sie?

MT: Die Preise sind schon eine Anerkennung und Ermutigung für unsere Arbeit und haben uns selbstverständlich einige Türen geöffnet. Mittlerweile jedoch sehen wir, dass – außerhalb des allgegenwärtigen Wettbewerbsdenkens – ein Etablieren der Gattung Klaviertrio das noch viel wichtigere Ziel ist. Da wir alle drei an Hochschulen unterrichten, bedeutet dies auch, jungen Künstlern die Faszination dieser Kammermusikgattung zu vermitteln. Wenn es uns gelingt, dazu einen Beitrag zu leisten, wäre dies eine noch größere Auszeichnung.

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